Izzy
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Man lernt einen Kindergarten erst richtig kennen, wenn man bei ihm gearbeitet hat und leider ist es so, dass die Eltern, die ihre Kinder in die Obhut einer Kindertagesstätte meist gar nicht wissen, was wirklich dort passiert. Natürlich sieht man Bilder, geht auf Elternabende, hat tolle Portfolios und noch einige andere Events, bei denen sich Erzieher von der besten Seite zeigen. Oft lässt man sich leider von diesem Anblick leicht manipulieren. Aber nur jemand, der wirklich dort gearbeitet hat, kennt auch die nicht so schönen Seiten.
Natürlich achtet die Chefetage auf ihre Mitarbeiter, weswegen es gar nicht so einfach ist, einfach mal die Meinung zu sagen, aber auf Praktikanten und Auszubildende wird nur wenig geachtet und warum sollte dies auch anders sein? Ach, wir Praktikanten. Billige oder in den meisten Fällen kostenlose Arbeitskräfte, denen man die Aufgaben geben kann, auf die man selbst keine Lust hat und wenn diese eine eigene Meinung haben, kann man sie auch mal leicht ignorieren, denn immerhin sind wir ja keine "Fachkräfte" wir haben ja keine Ahnung von dem, was wir tun, weswegen man uns natürlich auch schlecht behandeln darf, ohne dass es jemanden interessiert. Aber wir haben auch eine Meinung und viel zu oft müssen wir den Mund halten, um uns unsere Zukunft nicht kaputtzumachen. Meine Zeit dort war von Mobbing und Inkompetenz begleitet und ich kann nur sagen, das der Tag, an dem ich dort endlich das letzte Mal diesen grauenvollen Ort verlassen habe, sich anfühlte, als würde eine große Last von meinen Schultern genommen werden.
Ich gebe diesen einen Stern, weil es durchaus auch gute Leute an diesem Ort gab und wie immer waren die wundervollen Kinder in dieser grauen Zeit mein größter Trost. Drei Personen in dieser Kita (ich werde keine Namen nennen, hoffe aber, dass sie sich durchaus bewusst sind, dass sie gemeint sind) haben mir meine Zeit dort regelmäßig zur Hölle gemacht. Ich meine damit keine öffentlichen Beleidigungen, sondern üble Sticheleien und das beinahe jeden Tag. Hätte man einfach in Ruhe privat mit mir reden können, wie es Erwachsene untereinander tun, wäre mir sicherlich auch einiges erspart geblieben, aber nein, man musste mich meistens vor den Kindern zur Sau machen, über triviale Gründe wie z.B das man vergessen hat, am Ende der Schicht den Stecker der Kaffeemaschine auszustecken, das man nicht schnell genug das Essen an die Tische bringt, das man und ich veralbere euch nicht. Eine Flasche zum Trocknen aus ihren Augen falschrum hingestellt hat. Man wird wegen jeder Kleinigkeit öffentlich zur Schau gemacht und immer wieder fallen kleine bissige Bemerkungen. Viele würden sagen: "Versuch es doch einfach zu ignorieren" und das habe ich oft getan. Immer schön runterschlucken, keine Szene machen. Aber wenn man jeden Tag widerwärtige Bemerkungen kriegt von Fachkräften, die doppelt bis dreimal so alt sind wie man selbst, dann fragt man sich doch wirklich, wie diese Leute es geschafft haben, in einem sogenannten "sozialen" Beruf Fuß zu fassen. Lernt man in der Ausbildung denn nicht eigentlich, wie man möglichst empathisch mit Personen jeglicher Art und Weise umgeht? Tja, anscheinend ja wohl nicht.
Geht man und beschwert sich kleinlaut darüber, dass man sich nicht wohlfühlt mit gewissen Personen und nennt man die Gründe, trifft man auf taube Ohren, denn wie es der Zufall will, ist diese eben genannten drei Leute natürlich Best Friends. Wie oft habe ich mitbekommen, wie diese drei Personen wirklich schlecht über Praktikanten hergezogen haben, ich habe es alles mitbekommen und immer den Mund gehalten. Meine Beschwerden haben ja ohnehin nur ins Leere getroffen und meine Situation dort noch schlimmer gemacht. Oft haben wir Praktikanten/Auszubildende uns nach den Schichten getroffen und was habe ich da bedauerlicherweise gehört? Dass sie genauso schlecht behandelt wurden wie ich. Jeden Tag Sticheleien so kränkend, dass man sich den Tag, an dem das Praktikum endet, sehnlichst herbeiwünscht.
